Kunst-Arbeit 2017 in Kunst-Wohnung Gustavstr.Oberhausen
In Rahmen des Projektes Brauchse Jobb? Wir machen Kunst!
Die Werkschau hat vom 18.09. bis 30.09.2017 Gustavstraße auf der stattgefunden.
„ Seit Juli schaffen bezahlte OberhausenerKunst-Arbeiter*innen an verschiedenen Orten in der Stadt Kunst für andere Oberhausener*innen, Malerei, Skulptur, Installation, Performance ...Wir laden zur Werkschau “Brauchse Jobb?Wir machen Kunst!” auf der Gustavstraße ein. Buchen Sie Ihren persönlichen Terminfür einen Einblick in die Arbeit der Kunst-Arbeiter*innen bei Kaffee, Kuchen, Schnittchen, Dialogen, Vortrag, Spaziergang.Täglich, 18. - 30.9., jeweils um 10.00, 12.00,14.00, 16.00, 18.00, 20.00.Dauer 1 bis 2 Stunden."
>Link: Die Kunst-Arbeiter in der Gustavstraße / WAZ / 15.09.2017
Kunst-Arbeiter*innen 2017
Konzept und Projektleitung: Thomas Lehmen
Künstlerische Mitarbeit, Grafik und Film: Kanade Hamawaki
Kunst-Arbeiter*innen: Ricardo Gerritzen, Habiballah Haidari, Rozan Hamo, Mustafa Ibrahim, Hartmut Kehr, Enko Landmann, Lesekreis, Nicole Liedmann, Cosima Liwa, Theo Schnell, Sara Wassermann, Nasim Zamani
Dank an: Elena Ivanov, Detlef Sonnleitner, Ingrid Wenzler, Jutta Elfes, Peter Pastors, Marlies Nick, Volker Neuwirth, Jenny und David Martin, Jörg Mazur, Peter Theißen, Klaus Theis, Chikako Kaido, Naoko Tanaka, Armin Nixdorf, Jürgen Cotta, Sabine Emde, Moni Okon, Gabi Pugacz, Heike Sander, Manni Gliedt, Desbina Kallinikidon, Johanna-Yasirra Kluhs, Finn Cam
Mit finanzieller Unterstützung durch: Individuelle Künstler Förderung IKF/european center for creative economy(Kunst-Arbeit 2017)
Kooperationspartner: Bürgerinitiative zur Erhaltung der Arbeitersiedlung Gustavstraße, Klaus Theis/Die Prozessoren, Oberhausener Gebäude Management
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Brauchse Jobb? Wir machen Kunst! 2017
Thomas Lehmen
Niemand wird ausgesucht.
Viele kommen und niemand geht ohne ein intensives Gespräch von wenigstens einer Stunde wieder hinaus. Während dieser Gespräche wird über die Kreativität eines jeden Menschen diskutiert, werden Bedenken ausgeräumt, Lohnangelegenheiten besprochen, auf die persönlichen Notwendigkeiten und die der Stadt Oberhausen ein Auge geworfen, über Länder und Herkunft, Kulturen und was denn eigentlich Kunst sei bei Kaffee und Tee geredet.
Beim Hinausgehen tragen sie ihre Gedanken in die Stadt, welche ihrer Ideen denn in Oberhausen Sinn machen können.
Manche kommen wieder und stellen sich der Herausforderung Kunst für die Menschen in Oberhausen zu arbeiten. Diese sind die
Kunst-Arbeiter*innen Oberhausen.
Kaum jemand hat eine Ausbildung die irgendetwas mit Kunst zu tun hat.
Kunst von Oberhausener*innen für Oberhausener*innen arbeitet mit eigenen Kriterien. Was-wann-warum-wie-für-wen-wo und in welchem Kontext Kunst ist Kunst, wird in Gesprächen entwickelt, und in der Auseinandersetzung mit der Stadt erarbeitet - die Kunst-Arbeiter*innen machen das untereinander und mit den Menschen aus, für die sie ihre Kunst machen. Denn, was bei allen Zweifeln, ob man Künstler*in sein kann oder nicht, immer funktioniert, ist, FÜR jemanden zu machen.
Oberhausen ist eine Stadt zu der viele hinzukommen, aus der es viele wegzieht und in die nur wenige zurückkehren. Utopien reifen dort am besten, wo die Menschen sich fragen müssen warum sie an diesem Ort sind.
Utopie heißt: Nicht-Ort. Ein Ort der frei ist. Frei für eine Utopie, die Utopie einer Kunst-Stadt Oberhausen.
Die Kunst-Arbeit in „Brauchse Jobb? Wir machen Kunst!“ wird bezahlt. Darüber hinaus werden Sozialversicherungsbeiträge und Krankenversicherungsbeiträge entrichtet. Die Arbeit der Kunst-Arbeiter*innen wird unter der Kategorie „Kunst“ bei der Bundesagentur für Arbeit registriert. Sogar eine Pauschale bei der Künstler-Sozialversicherung wird abgeführt.
Ein Modell der bezahlten Kunstarbeit wird geschaffen, eine echte Alternative zum auslaufenden Arbeitsmarkt-Modell bei nichtvorhandener Arbeit.
Anstelle von sinnloser Beschäftigung tritt die bezahlte Kunst-Arbeit in Kraft. Kreativität wird Anderen und dem eigenen Leben zur Verfügung gestellt.
In einem der Gespräche bei Kaffee und Tee fiel der Satz: „Oberhausen lieben heißt: Ich mache alles für meine Stadt, sogar Kunst!“
Sept.2017